Extra Virgine

(...) Das schönste, ungewöhnlichste Konzert bot das Trio Extra Virgine um die famosen Sängerinnen Nika Zach und Agnes Heginger. Als Brücke agiert Ingrid Oberkanins, die die Perkussion von den Trommeln über das Schweizer Hang bis zum Vibraphon eindrucksvoll bedient und einige beindruckende Kompositionen beiträgt. Da werden schlichte Kinderlieder zu Klanghaufen geschichtet, da kommt Afrika zur Sprache wie Brasilien. Die drei vermitteln große Freude am gemeinsamen Tun, mühelos und souverän. Großer Applaus. (OÖ Nachrichten)


Schenis "a little closer"

Die Verblüffung ist groß, wie hier die musikalische Neigung (Electro Pop, Jazz und Contemporary Songwriting) mit variablem Sounddesign kombiniert wird. Wirklich fesch anzuhören, so auch gleich der Titeltrack und gleichzeitige Eröffnungsnummer, die wie eine Stimme aus der Vergangenheit ins Heute rübertönt und erklärt "that I'm a little bit / shockheaded and crazy with a feministic tic". Dazu vermengt sich eine unzerstörbar schöne Melodie mit allerlei erdenklichen Klangspielereien. Prima Einstand, das nach mehr verlangt. Also gleich rein in die nächsten neun Nummern, die an dieses hohe Niveau vielleicht nicht mehr ganz heranreichen, aber dennoch weit überm Durchschnitt anzusiedeln sind. So glänzt z.B. "Soulmate" mit verhatschten Momenten und marschverdächtigem Trommelwirbel und "Spiderman" mit einem sehr schönen Liedaufbau. Auch schräge Momente gibt es, hervorragend ausgearbeitet in "Mr. Baker", das tief in die technische Trickkiste eingetaucht wurde. Nika Zach versteht es ihre Stimme gut zu positionieren wenn sie mit ernster Stimme die späte Stunde besingt ("Lullaby") oder Zerbrechlichkeit an den Tag legt ("Mango"). Gut gefallen auch die psychedelischen Anleihen, die sich wie ein roter Faden durch die Lieder ziehen, Zach umschreibt es auf ihrer Webseite als "viele bunte Klaviere die alle verschieden klingen, leuchtende Trompetentiere und anderes Gehörn, phantastische Geräusche aus Plastik, Gold und Silber, ein Paradies an Verschiedenheit". Soundbasteleien, bei denen man sich nicht die Zähne ausbeißt, sondern die einem ein rundum geglücktes Hörvergnügen bereiten. (Manfred Horak, Kulturwoche)


Jazzherbst 2010: Studio Dan brachte „Chamber Music“ ins ORF-Studio

Für das langsame Verenden einer Liebe haben Literaten und Songschreiber unzählige Metaphern gefunden. Diese dürfte neu sein: „Ich bin die tote Ente in deinem Hinterhof“, singt Nika Zach im Song „Duck“. „Ich friere. Nimm mich zurück, oder leg dich neben mich und stirb.“

Dass sich zwischen den Worten und der warmen Stimme der Jazzvokalistin ein zarter Widerspruch aufbaut, dürfte kein Zufall sein: Der Song „Duck“ stammt von der jüngsten CD „Things“ (Jazzwerkstatt Rec.) der österreichischen Jazz-Großformation Studio Dan. Und ihrem Gründer Daniel Riegler sowie ihren Mitgliedern geht es stets um Musik jenseits einfacher Zuordenbarkeit. Auf einem offenen Feld zwischen Jazz-Avantgarde und Neuer Musik wächst da eine Vielfalt an Klängen, deren Klammer die Lust am Weiterdenken ist. Das kann durchaus abstrakt und etwas spröde daherkommen, wie zu Beginn des Jazzherbst-Auftritts am Mittwoch, als Studio Dan mit seiner „Chamber Music“ im ORF-Studio gastierte. Es kann aber auch charmant dadaistisch klingen, wie in den Songs, die Zach mit Kammertrio sang, komplex und elektronisch wie die Suite „Parallelaktion“ von Gitarrist Peter Rom, mitunter aber trotz aller Abstraktionslust auch einfach musikantisch virtuos, wie Saxofonist Clemens Salesnys Solo über eine Rumba, die eine Suite von Keyboarder Clemens Wenger beschloss. An frischen Ideen fehlt es dem „Jazz from Austria“, dem der Abend gewidmet war, jedenfalls garantiert nicht.

 


Nikasteam „little boat“

Nikasteam, das Trio mit der Sängerin Nika Zach, Raphael Preuschl (b) und Herbert Pirker (dr), sorgt mit seinem Tonträger für ein beachtliches Debut. Dabei sind „einfach nur“ Songs im „Little Boat“. Doch auch die sind schon experimentell genug um für Aufsehen zu sorgen, haben einen eigenen Charakter, tragen Jazz, Pop, Rock und Blues in sich, transportieren intelligente Texte. So etwas kann nur mit einem eingespielten Team funktionieren, eben in NikasTeam. In dieser kleinen Besetzung ist natürlich jeder gefordert und man hält den Anforderungen auch stand. Wenn auch das kleine Schlauchboot nicht seetauglich aussieht, die drei schaffen damit locker eine Atlantik – Überquerung. (bak) Jazzzeit


Nikasteam "little boat"

Die Sängerin Nika Zach belädt ihr kleines Boot nur mit Schlagzeug und Bass und fegt damit wie ein Wirbelwind durch überraschend vielschichtige Klanggefilde. Das virtuose, aber immer dem Ganzen nicht dem eigenen Glänzen geschuldete Spiel von Herbert Pirker (Schlagzeug) und Raphael Preuschl (Bass) bereitet Zachs Kompositionen den optimalen Boden, über den sie mit ihrer brillianten Stimme mal kokett, mal verwegen, mal euphorisch dahinsegeln kann. Erfreulicherweise wurde auch die Jazzpolizei nicht an Bord genommen, und so darf das kleine Boot auch mal in popaffinen oder experimentellen Gewässern kreuzen. Toll!
STEPHAN SPERLICH (Skug)